Es gibt Grenzen, die darf niemand überschreiten!

Die Prävention sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen ist eine Aufgabe aller pädagogischen Institutionen. Wir an der GS Karl-von Ibell möchten die Kinder stärken! Wir möchten sie befähigen, ihren Gefühlen zu vertrauen und sie ermutigen sich Erwachsenen anzuvertrauen.

Um das zu erreichen, haben wir uns dem Koblenzer Präventionsprojekt angeschlossen. Unter dem Motto „Schulen und Kitas schützen ihre Kinder“ haben Koblenzer Grundschulen vor 14 Jahren ein Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen gestartet, welches sich bis heute bewährt hat und vom Kinderschutzbund Koblenz weitergeführt wird.

Infos zum Koblenzer Präventionsprojekt gibt es beim Kinderschutzbund Koblenz: Frau Jorzig, info@kinderschutzbund-koblenz.de und 0261-34411.

Das Projekt besteht aus folgenden Bausteinen:

Fortbildungen für die Lehrkräfte

Alle Lehrkräfte unserer Schule besuchen Fortbildungen zur Vorbeugung von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen.

Elternabende

Im Oktober 2018 fand an unserer Grundschule ein Elterninformationsabend statt. Eingeladen waren die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler, die Eltern der benachbarten Pestalozzischule sowie der umliegenden Kindertagesstätten.

Trotz des ernsten Themas referierte Gisela Braun* mit viel Lebensfreude. Sie sagte: „Humor ist eine Kraftquelle und gibt uns die Energie, die wir brauchen, um gegen den sexuellen Missbrauch anzugehen und Kinder zu schützen.“

Bei der Prävention geht es um kindliche Stärken, um Selbstwert und selbstbestimmte Körperlichkeit, um eine „eigen–willige“ Persönlichkeit.

Aber zuerst brauchen wir Wissen um die Hintergründe sexueller Gewalt und die Strategien der Täter. Nur wer weiß, wie sexueller Missbrauch „funktioniert“, kann wirkungsvoll dagegen arbeiten. Diese Informationen vermittelte die Referentin mit vielen anschaulichen Beispielen und kleinen Theatereinlagen.

*Gisela Braun, Dipl.-Pädagogin, Fachreferentin bei der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS), Landesstelle NRW e.V. und Autorin von Fachpublikationen und Kinderbüchern

Interaktive Theaterstücke

Die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück buchen wir jährlich über den Kinderschutzbund Koblenz. Die Theaterstücke werden zum Teil durch Spendengelder finanziert. Den anderen Teil der Kosten trägt unser Förderverein.  Die Schülerinnen und Schüler unseres zweiten Jahrgangs besuchen das Stück „Die große NEIN-Tonne“. Im vierten Schuljahr ist „Mein Körper gehört mir“ fest verankert.

Zusätzlich zu den vorgegebenen Bausteinen des Präventionsprojektes nehmen alle unsere Schülerinnen und Schüler im dritten Jahrgang am Selbstbehauptungs- und Verhaltenstraining teil.

Die Kinder werden mit Rollenspielen für die Gefahren des Alltags sensibilisiert: Autofahrer spricht mich an, Weg-Lock-Versuche am Spielplatz, Kind allein zu Hause: es klingelt an der Tür (wie verhalte ich mich), das Telefon klingelt (was sage ich am Telefon)…

Sie lernen gewaltfreie Handlungsoptionen kennen. Lernen aber auch, zu schreien und sich körperlich zu wehren (treten, kratzen, schlagen etc.). Der FIESE MÖPP (auf Betttuch skizzierter Bösewicht und auf Weichbodenmatte gespannt) wird von den Kindern heftig traktiert: Dauerbelastung (ca.30 s am letzten Trainingstag).